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Der Stoffzuschnitt - So schneidest du deinen Stoff richtig zu (Teil 1)

Stoff, Schnitt und Zubehör sind gesammelt, es kann losgehen! Doch wie liegt der Stoff richtig? Was ist eigentlich ein Fadenlauf? Wie lege ich mein Schnittmuster auf?


Heute geht es darum, genau diese Fragen zu beantworten, damit du mit deinem Projekt sofort loslegen kannst.

Aber nun alles der Reihe nach: Damit richtig zugeschnitten werden kann, wird Stoff und ein Schnittmuster (sofern Kleidung genäht wird) benötigt.

1. Stoff:

Ich kaufe den Stoff meist, bevor ich ein Schnittmuster mache. Manchmal kaufe ich bestimmte Stoffe auch auf Verdacht, und habe sie somit schon zu Hause. Allerdings ist es einfacher den Stoff erst zu kaufen, wenn ein Schnittmuster vorhanden ist, da sich dann der Stoffverbrauch genauer berechnen lässt. Somit vermeidet man, dass man zu viel oder zu wenig Stoff kauft. (Ich kenne meine eigenen Maße und kann somit sehr gut abschätzen, wie viel Stoff ich ungefähr benötigen werde). 2. Schnittmuster:

Schnittmuster können lokal oder online gekauft werden. Bei diesen Schnittmustern ist meist angegeben welche Stoffart verwendet wurde und wie viel man davon braucht. Natürlich kommen auch selbstgemachte Schnittmuster zum Zug, oder alte Kleidungsstücke die Reproduziert werden sollen. Es ist also euch überlassen, was ihr als Schnittmuster verwendet.

Nun aber zum wichtigen Teil: dem Stoffzuschnitt!

3. Rechte und Linke Stoffseite - Was ist der Unterschied?

Der Stoff wird so aufgelegt, dass die rechte Stoffseite innen liegt. Bei Stoffen gibt es eine linke und eine rechte Warenseite. Die Rechte ist die schöne Seite und wird demnach außen getragen. Die Linke, ist die hässlichere und liegt innen. Es gibt aber Stoffe, bei denen sich die Stoffseiten schwer voneinander unterscheiden lassen. Ist nach längerem Betrachten kein Unterschied ersichtlich, dann sollte es egal sein, welche Seite für Innen und Außen verwendet wird. (Es gäbe noch weitere Möglichkeiten, wie man die rechte von der linken Stoffseite unterscheiden kann, dazu aber in einem anderen Blogeintrag mehr). 4. Stoff auflegen:

In den meisten Fällen wird "doppelt" zugeschnitten. Das bedeutet, dass zwei Stofflagen übereinander liegen. Somit kann ein Schnittmusterteil gleichzeitig, zweimal zugeschnitten werden. Das Gegenteil von einem doppeltem Zuschnitt (der normalerweise die Norm ist) wäre das "offene" zuschneiden. Warum offen? Weil der Stoff beim Kauf in die Hälfte gefaltet ist und somit aufgeklappt werden muss. Der Stoff liegt danach offen auf dem Tisch (oder dem Boden).

In den meisten Fällen ist der Stoff nach dem Kauf richtig herum zusammen gefaltet (die rechte Stoffseite innen). Hat man den Stoff aber gewaschen oder auf einer Rolle gekauft, muss er nun wieder richtig zusammengelegt werden.


Noch ein kurzes Wort zu den Fachbegriffen und Bestandteilen des Stoffes.

Dort wo der Stoff umgebogen wird, entsteht der Stoffbug oder Stoffbruch. Dort wo der Stoff vom Ballen geschnitten wurde befindet sich die Schnittkante. Dort wo der Stoff kleine Fransen oder Kleberänder aufweist, befindet sich das Stoffendel oder die Webkante.


Der Stoff wird, mit der rechten Seite innen liegend, zusammengefaltet. Der Entstehende Stoffbruch liegt gegenüber der Webkante. Im rechten Winkel zu Webkante und Stoffbruch liegt die Schnittkante.

So legt ihr den Stoff richtig im korrekten Fadenlauf auf. Der Fadenlauf verläuft immer parallel zur Webkante und bei richtigem Auflegen des Stoffes, auch parallel zum Stoffbruch.

Liegt der Stoffbruch im rechten Winkel zur Webkante, liegt der Stoff falsch! 5. Stoff auflegen Variante 2:

Wenn Kleidungsstücke genäht werden, die im Vorder- und Rückenteil einen Stoffbruch haben, kann der Stoff auch platzsparender aufgelegt werden. Auch hier gilt: die rechte Stoffseite liegt innen.

Bei dieser Variante wird der Stoff zuerst offen ausgebreitet, sodass die rechte Stoffseite nach oben zeigt. Danach wird der Stoff an der Webkante von beiden Seiten nach innen geschlagen. Somit liegen beide Webkanten in der Mitte des Stoffes. Parallel dazu, an den Außenkanten, bilden sich die beiden Stoffbrüche. Im Rechten Winkel dazu bilden sich die Schnittkanten.

Somit ergeben sich zwei Stoffbrüche die nun genutzt werden können. Der Stoffverbrauch eines T-Shirts sinkt hier also um die Hälfte, da die Schnittteile ansonsten untereinander platziert werden müssten. Bei dieser Variante können sie jedoch nebeneinander liegen. Geschafft! Der Stoff liegt richtig, jetzt muss nur noch das Schnittmuster richtig platziert und ausgeschnitten werden. Worauf du hier achten musst und welche Tricks es dafür gibt, erfährst du in meinem nächsten Blogeintrag in 2 Wochen!

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