Flexfolie ist eine farbige Folie, die sich mittels Hitze und Druck auf Textilien transferieren lässt. Es gibt sie in vielen Farben, mit vielen Effekten und unterschiedlichen Eigenschaften. Da es eine dünne Folie ist, kannst du alle dir erdenklichen Formen ausschneiden (mit der Schere oder mit einem Plotter).
Im folgenden Review möchte ich euch nur ein paar Möglichkeiten zeigen wie man Flexfolie verwenden kann, oder wie ich sie zumindest bis jetzt verwendet habe.
Sobald man Musterungen, kleine Details oder Schriftelemente auf seinen Kleidungsstücken anbringen möchte, fragt man sich schnell, wie das am Schnellsten und Einfachsten funktioniert.
Vielleicht kennst du noch die bedruckbare Bügelfolie für dunkle und helle Stoffe? Mit dieser konnte man Bilder auf Stoff bringen, aber richtig gut gehalten hat das irgendwie nie und der Druck war nach ein paar mal waschen nicht mehr wirklich schön, oder ist sogar gerissen.
Flexfolie statt Malen: Muster und Streifen bei Cosplays
Sofern es bei deinem Projekt um einfarbige Elemente geht, ist die Flexfolie dein bester Freund!
Ich werde euch jetzt nicht genauestens erzählen was Flexfolie genau ist, denn dazu gibt es zahlreiche Wikiartikel und Infoseiten bei den entsprechenden Händlern (Links dazu findet ihr am Ende des Reviews), aber ich möchte euch ein paar Tipps zum Umgang mit dieser Folie mitgeben.
Allgemeines:
Je nachdem was man machen möchte, oder mit welchen Textilien man arbeiten möchte, eignen sich unterschiedliche Folien. Soll z.B. ein enger Body beklebt werden, sollte man eine Folie wählen, die für stretchige Materialien geeignet ist, da die Folie sonst bei starkem Zug reißen kann.
Möchte man eine samtige Oberfläche erzielen, sollte man zur Flockfolie greifen, für Kunstleder gibt es spezielle Folien die bei geringerer Hitze bereits zu kleben beginnen, sodass das Kunstleder nicht beschädigt wird und und und. Die genauen Eigenschaften jeder Folie werden noch einmal in der Artikelbeschreibung aufgelistet. Nehmt euch bei eurer Auswahl also kurz Zeit und geht die einzelnen Möglichkeiten und Beschreibungen durch.
Seid ihr euch nicht sicher, welche Folie ihr nehmen sollt? Oft gibt es auch die Möglichkeit billige oder gratis Probesets anzufordern.
Flexfolie ist stabil und besonders strapazierfähig. Bestellen kann man diese in fixen Blattgrößen oder manchmal auch als Meterware (Breite 0,5m ). Die Folie ist mit einer Plastikschutzfolie versehen. Die Rückseite ist meist weiß oder hat einen ähnlichen Farbton. Ihr erkennt die Rückseite an der raueren matteren Oberfläche.
Vorbereitung:
Solltet ihr ein Muster oder eine Schrift anbringen wollen, zeichnet diese zuerst auf Papier vor und platziert sie auf der gewünschten Stelle um zu sehen, ob sie von der Größe passt. Danach übertragt ihr mithilfe der Papiervorlage alles auf die Folie. Achtung: ihr arbeitet auf der Rückseite der Folie, also müsst ihr Spiegelverkehrt zuschneiden.
Markieren:
Markierungen macht ihr am besten mit einem Edding, Faserstiften oder einem Kugelschreiber. Letzterer haftet schlecht, wenn die Oberfläche fettig ist (ihr sie also zu oft angefasst habt). Filz- und Faserstifte so wie Edding können auf euren Stoff abfärben. Wartet also unbedingt darauf, dass die Stifte getrocknet sind, bevor ihr die Teile auf dem Stoff platziert. Macht generell nicht zu dicke Striche. Oft überträgt sich auch der Kugelschreiber durch die Hitze auf den Stoff. Bleistift sieht man aufgrund der glatten
Oberfläche kaum (außer ihr wollt sie ritzen). Das Kopierrädchen eignet sich auch ganz gut, da sich die spitzen Zacken gut durchdrücken.
Markierungen auf der richtigen Seite sind durch
die sehr glatte Plastikschutzfolie meist leider nicht möglich.
Schneiden:
Geschnitten wird die Folie mit einer normalen Schere, Cutter, Skalpell oder einem Rollmesser (je nachdem was euch besser zusagt) – oder für die Glücklichen unter euch: mit einem Plotter. Manchmal ist es etwas schwer die dichte Folie mit einer Schere zu schneiden, da man oft das Gefühl hat, das Material gleitet einem davon und man trifft die Linien nicht. Hier benötigt man etwas Übung und Geduld.
Aufbügeln:
Achtet bei der Folie unbedingt auf die vorgegebenen Hitzeeinstellungen und testet vorher mit einem kleinen Stück, ob die
Temperatur auch wirklich stimmt. Platziert euer Muster auf dem Stoff, so dass die Seite mit der Plastikbeschichtung oben liegt.
Ich nehme hier meist noch ein Stück Butterpapier/Backpapier (Achtung bei selbstfettendem Backpapier) zu Hilfe und lege es noch zusätzlich auf das Muster um noch eine Schicht zwischen die Flexfolie und dem Bügeleisen zu bringen. Dies ist nicht zwingend nötig, aber ihr geht so auf Nummer sicher. Versucht beim Aufbügeln so viel Fläche wie möglich auf einmal aufzubügeln und presst das Bügeleisen fest, für mehrere Sekunden auf den Stoff und bewegt es nicht. Die normale Bügelbewegung könnte euer Muster nur verschieben. Verzichtet auf Dampf! Das Wasser perlt von der Schutzfolie ab.
Testet beim ersten Mal besser öfter, ob das Muster schon hält, indem ihr mit den Fingernägeln eine der Ecken hochhebt. Lässt sich nur die Plastikschutzfolie abziehen, hält es. Hebt ihr die Flexfolie mit hoch, dann müsst ihr noch einmal pressen.
Bemerkt ihr kleine Fältchen und habt das Gefühl die Folie bekommt eine Krinkeloptik, dann ist das Bügeleisen zu heiß eingestellt.
Nachdem ihr euch vergewissert habt, dass die Folie hält, könnt ihr die Schutzfolie nachdem diese vollständig ausgekühlt ist, abziehen (manchmal steht, man soll die Folie abziehen, wenn die Folie noch warm ist, manchmal wenn sie noch kalt ist. Ich habe für mich herausgefunden, dass es einfacher ist, wenn sie kalt ist).
Achtung: Sobald ihr die Schutzfolie abgezogen habt, ist euer Motiv gegenüber Hitze empfindlich. Wenn ihr diese Stelle noch einmal bügeln müsst, legt unbedingt ein Butterpapier dazwischen.
Haltbarkeit:
Bei besonders beweglichen Stellen, oder Stellen mit hohem Zug, kann es sein, dass die Folie sich nach dem ersten Tragen etwas löst. Diese lässt sich aber problemlos wieder anbügeln (Butterpapier verwenden!).
Waschen:
Je nach Folie hält diese unterschiedliche Waschtemperaturen aus. Bis jetzt hatte ich keine großen Probleme.
Flexfolie ist eine tolle Alternative zum Aufmalen von Motiven, vor allem dann, wenn klare Linien gewünscht sind.
Meine Erfahrungen:
Ich habe schon viel mit Flexfolie gearbeitet und ich bin sehr begeistert davon. Sie ist vielseitig einsetzbar und kann zum einen Schrägbänder an Kanten, Satinbänder oder andere Zierbänder oder Applikationen sowie Malereien ersetzen. Mir ist Folie lieber, als Muster aufzumalen, da ich trotz Schablone meist nie so schöne scharfe Kanten bekomme. Sie ist super leicht zu verarbeiten und nach den ersten paar Bügelversuchen geht es auch ganz schnell.
Manchmal muss man sich nur überlegen ob man die Folie vorher aufbügelt und dann den Saum näht, oder umgekehrt. Bügelt man die Folie auf eine Saumkante, muss man natürlich damit rechnen, dass sich die Naht durch die Folie durchdrückt.
Und hier noch einiges Beispiele die ich mit der Folie gemacht habe:
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